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Sport 2000 Putz

Ingo Ortner @ the Lounge
(c) Robert Schabus
Boden ist die Grundlage unseres Lebens - und eine begrenzte Ressource. Unser Umgang damit braucht dringend ein Umdenken. Mancherorts haben engagierte Menschen bereits damit begonnen. Sie gehen mit gutem Beispiel voran. Filmemacher Robert Schabus portraitiert sieben Gemeinden. Es ist eine Reise durch Österreich, die nach Feldkirch, Göfis, Mödling, Moosburg, Oberdrauburg, Thalgau und Trofaiach führt und bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Sie kümmern sich um gute Bodenpolitik, Ortskernstärkung, die Nutzung von Leerstand oder die Gestaltung des öffentlichen Raums.

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Bei Fragen, Anregungen und/oder Ergänzungswünschen, ... bitte per E-Mail. Danke. Falls auch ihr ein Thema berichtenswert erachtet bzw. selbst dazu schreiben wollt.

Ingo Ortner | T +43 699 12647680
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Ingo Ortner @ the Lounge
Architekturprofessor Roland Kneiger geht mit der Art des Bauens in Kärnten hart ins Gericht. Neben zu hohem Bodenverbrauch durch ebenerdige Bauten entstünden durch die Aneinanderreihung von Einfamilienhäusern keine Siedlungs-, sondern nur noch "Zersiedlungsstrukturen".

Durch den Wohlstand habe sich alleine die Wohnfläche pro Person in den letzten 60 Jahren vervierfacht, sagt Roland Kneiger. Er ist einer der Vortragenden beim "Crashkurs Baukultur": "Ein unglaubliches Leitmotiv ist das Einfamilienhaus. Es entstehen keine Siedlungen mehr, sondern Zersiedlungsstrukturen".


Crashkurs Baukultur

Der Crashkurs soll den Verantwortlichen ein Werkzeug an die Hand geben und Gemeinden bei zukunftsweisenden Bauentscheidungen helfen, sagt Gemeindereferent Daniel Fellner (SPÖ). Organsiert wurde der Crashkurs vom Land gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten, der Ziviltechnikerkammer und Architekten. Zielgruppe sind Gemeinde- und Verwaltungsbedienstete.


Projektidee Ingo Ortner, 2.3.2024


Ortskerne verlieren immer mehr an Boden

Und weiter: "In die wertvollsten, fruchtbarsten Wiesen bauen wir eingeschossige Produktionsstätten, eingeschossige Supermärkte mit Parkierflächen herum, die doppelt so groß sind wie der Supermarkt selber".

Und diese Umgebung breite sich immer weiter aus. Zeitgleich würden die Ortskerne durch den zunehmenden Verkehr enorm abgewertet. Fußgänger- und Begegnungszonen bilden oft nur die Ausnahme. Dabei könnte gerade das ein Schlüssel sein, um wieder einladende Orte des Austausches zu schaffen, wo sich auch Gemeinschaft wieder bilden kann, sagt Kneiger.


Gemeinden sollten Bauland planvoll ankaufen

Der Gemeinde komme dabei eine entscheidende Rolle zu, indem sie etwa mögliches Bauland ankauft. "Und dann lässt sie nicht nur einen Geometer drüber und der parzelliert ein paar Grundstücke raus, sondern sie macht ein Konzept, wie sie ökonomisch mit einem räumlichen Mehrwert diese Fläche bebauen kann", so Kneiger. Die Folge, Häuser können nach einem bestimmten Plan arrangiert werden: "Und man kann vielleicht die Bewohnerinnen dazu bringen, dass sie ein gemeinsames Heizwerk machen, dass da ein kleiner Anger entsteht, dass die Häuser sich nicht selber im Blickfeld stehen, dass man da auf Lücken setzt, so dass der Landschaftsblick für alle irgendwie in einem ausgewogenen Verhältnis steht", so Kneiger.



Ebenerdige Supermärkte: Land könnte eingreifen

Der Architekturprofessor schlägt auch mehr Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Bauten wie etwa einem Kindergarten vor. Aber auch das Land sieht Kneiger in der Pflicht. "Ein Land könnte verordnen, dass es keine ebenerdigen Supermärkte mehr gibt, sondern dass man das Erdgeschoss nutzt, aber dass da drei Wohngeschosse drauf gebaut werden müssen" - um den Boden besser zu nutzen. Außerdem legt Kneiger jeder Gemeinde einen Gestaltungsbeirat nahe, der die Kommune bei Bauentscheidungen beraten soll.

red, kaernten.ORF.at

#bodenfrass #koemau #weinberger




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Wie Menschen durch ihr tägliches Tun das Leben in den Alpen mitgestalten und damit zur Umsetzung der Alpenkonvention beitragen, zeigt der neue Podcast "Alpenrauschen" des Alpenkonventionsbüros von CIPRA Österreich.

Lois Hechenblaikner 10/2023
𝗟𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗦𝗰𝗵𝗮𝘁𝘁𝗲𝗻 𝗶𝗺 𝗪𝗶𝗻𝘁𝗲𝗿𝘁𝗼𝘂𝗿𝗶𝘀𝗺𝘂𝘀
www.suedalpen.net/alpenrauschenwintertourismus
Aus einst armen, unberührten und einsamen Alpenregionen wurden über Jahrzehnte Hochburgen des Wintertourismus. Wie sich der Massentourismus in den Alpen manifestiert, hat der Fotograf Lois Hechenblaikner über dreißig Jahre fotografisch festgehalten. In nüchterner Weise zeigt er, wie eine idyllische Berglandschaft zum Industriegebiet wurde und hält damit dem Tourismus den Spiegel vor. www.hechenblaikner.at

#cipra #alpenkonvention #wintertourismus #bergsteigerdorf #mauthen




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Kleine Zeitung, Interview vom 29.10.2023
Elisabeth Schaschl, designierte Leiterin des Referats Forst und Energie bei der Landwirtschaftskammer Kärnten.

Borkenkäfer-Massenvermehrung und enorme Sturmschäden machen Kärntens Waldbauern zu schaffen. Elisabeth Schaschl erklärt, wie Aufforstung dennoch funktionieren kann und wo man Hilfe bekommt.

Seit Jahren setzt man auf die Schaffung von klimafitten Mischwäldern in Kärnten, die den Wetterkapriolen standhalten sollen. Bei den Unwettern heuer fielen aber Laubbäume und Kiefern um. Muss man die Maßnahmenpläne überarbeiten?

Es ist ungewöhnlich, dass viele der an und für sich tiefwurzelnden Baumarten, wie zahlreiche Laubbäume sowie auch Lärchen und Kiefern bei den Unwetterereignissen im Juli diesen Jahres entwurzelt wurden. Dies ist sicherlich auf die starken vorhergehenden Niederschläge zurückzuführen, wo nicht nur der Boden extrem aufgeweicht wurde, sondern die Bäume auch sehr viel Wasser in den Blättern hatten. Die schweren Kronen konnten dem Wind vielerorts nicht standhalten und die Bäume sind umgefallen.

Früher war der Wald die Sparkasse der Bauern. Heute verursacht dieser oft viel Arbeit und bringt, je nach Schadensfall, wenig Ertrag. Wie schafft man es, Bauern zu motivieren, trotzdem Zeit und Geld in die Wälder zu investieren?

Für die Waldbauern ist die Bewirtschaftung ihrer Wälder ein Generationenvertrag. Die forstlichen Umtriebszeiten liegen zwischen 80 und 120 Jahren. Im Schutzwald und auf schlechten Standorten sind sie noch höher. Es weiß heute niemand, was in 100 Jahren sein wird. Die Bauern geben heute ihr Bestes und bewirtschaften ihre Wälder für die nachfolgenden Generationen.

Das ganze Interview zum Nachlesen unter kleinezeitung.at

update 20.01.2024
Borkenkäfer schadet Wald wie noch nie

Hintergrund

Sturmschäden. 700.000 Festmeter Holz fielen heuer in Kärnten Unwettern zum Opfer.

Borkenkäfer. 30.000 Hektar Wald sind seit 2018 in den beiden Bezirken Hermagor und Spittal dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, das sind rund 20 Prozent der gesamten Waldfläche. Pro Jahr verzeichnet man dort Borkenkäfer-Schäden von rund 800.000 Festmetern Holz.

Hilfe. Unter www.bfw.gv.at findet man etwa die Baumartenampel, die anzeigt, welche Baumarten für welches Gebiet geeignet sind. Bei der Landwirtschaftskammer Kärnten gibt es eigene Fachberater, die Waldbauern Hilfe anbieten (ktn.lko.at).

Bäuerliches Sorgentelefon. 0810/676 810, www.lebensqualitaet-bauernhof.at




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Kleine Zeitung, 30.08.2023 | Markus Sebestyen

Mit einer spek­ta­ku­lä­ren Ak­ti­on pran­gern ka­tho­li­sche und evan­ge­li­sche Kir­che das Schmel­zen der Glet­scher an. Am Diens­tag fin­den ein Re­qui­em und ein Trau­er­zug statt.

Der größ­te Glet­scher Ös­ter­reichs ver­schwin­det Jahr für Jahr um ein gro­ßes Stück mehr. Sogar schnel­ler, als von vie­len Ex­per­ten be­fürch­tet. Dass die Pas­ter­ze nicht mehr zu ret­ten ist, ist auch für Bi­schofs­vi­kar En­gel­bert Gug­gen­ber­ger eine trau­ri­ge Tat­sa­che. Der lei­den­schaft­li­che Berg­stei­ger wird am Diens­tag (5. Sep­tem­ber) um 11 Uhr auf der Kai­ser-Franz-Jo­sefs-Hö­he an der Groß­glock­ner-Hoch­al­pen­stra­ße ein Re­qui­em für die Pas­ter­ze ab­hal­ten. "Die Pas­ter­ze ver­liert ihre Zunge und damit ist ihr Ende be­sie­gelt. Wenn etwas zu Ende geht, stel­len sich exis­ten­zi­el­le Fra­gen, wie jene nach un­se­rem Um­gang mit der Schöp­fung und der Um­welt", sagt Gug­gen­ber­ger. Soll­te es Kri­tik in­ner­halb der Kir­che an die­ser Form eines Re­qui­ems geben, werde er sich die­ser stel­len. Bi­schof Josef Mar­ketz stehe hin­ter dem Pro­jekt.

Ins Leben ge­ru­fen wird das "Glet­scher­be­gräb­nis" von der ge­mein­nüt­zi­gen und in­ter­na­tio­nal agie­ren­den Or­ga­ni­sa­ti­on "Pro­tect our Win­ters". Als sym­bo­li­scher Akt wird ein Sarg aus Eis am Ende eines Trau­er­mar­sches zu Grabe ge­tra­gen. "Ein Re­qui­em ist eine Mög­lich­keit der Wür­di­gung, der Ver­ab­schie­dung und der Trau­er. Wir wer­den in­ne­hal­ten und uns be­wusst wer­den, was das für un­se­re Zu­kunft be­deu­tet und wo un­se­re Ver­ant­wor­tung liegt", be­schreibt Gug­gen­ber­ger den Sinn die­ser öku­me­ni­schen Ver­an­stal­tung, die auch die evan­ge­li­sche Kir­che un­ter­stützt.

"Das Be­drü­cken­de ist, dass die Fol­gen für die Men­schen immer ekla­tan­ter wer­den und wir gleich­zei­tig sehen, dass von den Ver­ant­wor­tungs­trä­gern zu wenig getan wird", sagt Su­per­in­ten­dent Man­fred Sauer, den eine Fuß­ver­let­zung von einer per­sön­li­chen Teil­nah­me am Re­qui­em ab­hält. Mar­git Leut­hold von der Pfarr­ge­mein­de Lienz wird ihn ver­tre­ten.

Von den an­ge­spro­che­nen Ver­ant­wor­tungs­trä­gern wer­den am Diens­tag ei­ni­ge im Pu­bli­kum sit­zen. Bis­her haben die Na­tio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Ca­ri­na Rei­ter (ÖVP), Lukas Ham­mer und Meri Di­soski (Grüne) und Wal­ter Rauch (FPÖ) sowie EU-Ab­ge­ord­ne­ter An­dre­as Schie­der (SPÖ) ihre Teil­nah­me an­ge­kün­digt. Pri­vat­per­so­nen kön­nen eben­falls dabei sein. "Wir haben die Hoff­nung, dass ge­ra­de die Zö­ger­li­chen und Un­ein­sich­ti­gen ihre Hal­tung än­dern", sagt Sauer. Ge­ra­de heuer habe man in Kärn­ten wie­der deut­lich sehen kön­nen, wel­chen Scha­den die Erd­er­wär­mung an­rich­ten kann. "Man kann das nicht mehr weg­dis­ku­tie­ren, die Men­schen las­sen sich nicht mehr ver­trös­ten", sagt Sauer.




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An: Tiroler Landesregierung | Nein zur Skischaukel Sillian-Sexten

Sehr geehrte Tiroler Landesregierung,

Mit dieser Petition fordern wir den Stopp des geplanten Baus der Skischaukel Sillian-Sexten und den Erhalt des überaus reizvollen Wandergebietes mit seiner intakten Natur im Bereich der Leckfeldalm bis hin zur Sillianer Hütte, das auch als Einstieg zum Karnischen Höhen-Weitwanderweg äußerst beliebt ist!

Unterzeichne auch Du die Petition! Weiter ...

Warum ist das wichtig?
1) Überdimensionaler Ausbau: Oberhalb der Leckfeldalm sollen rund 27,5 Hektar Pisten, ein Speicherteich, eine Sprengseilbahn und eine durch ihre Ausführung und Höhe deutlich wahrnehmbare Seilbahn plus zugehörigen Liftstationen, unter anderem einer Bergstation nahe der Sillianer Hütte (am Gipfel des Hochgrubenkopfes) neu errichtet werden. Die Umlauf-Seilbahn mit einer Förderleistung von 2.000 Personen pro Stunde soll laut Plan das Tal mit 20 Meter hohen Stützen queren.

2) Nachhaltige Zerstörung: Das bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebte, idyllische Wandergebiet, über das man die Sillianer Hütte und den Karnischen Höhenweg erreicht, wird durch die massiven Störungen, die während der Bauphase durch Erdbewegungen, Baulärm, Sprengungen und Hubschrauberflüge zu erwarten sind sowie durch die umfangreichen baulichen Anlagen nachhaltig zerstört! Angebotene Ausgleichsmaßnahmen können die Zerstörung nicht kompensieren und gleichen einer Greenwashing Kampagne der beiden Betreiber-Gesellschaften (Drei Zinnen AG und Schultz-Gruppe).

Die gespendeten klimafitten Gehölzpflänzchen werden, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten in der Lage sein, den ökologischen Wert der klimafitten Altholzbestände, die für die Skischaukel gerodet werden müssen, zu ersetzen!
Für die geplanten Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen zum Betreiben der Liftanlagen werden reich strukturierte, ökologisch sensible Gebiete geopfert, die nicht ersetzbar sind.

3) Fragwürdige Investition: Die Schneesicherheit des neuen Skigebietes ist in Zeiten der Klimaerwärmung durch Wassermangel und hohe Energiekosten in Zukunft nicht gegeben.

4) Artensterben wird befeuert: Das Gebiet ist ökologisch sensibel und Lebensraum mehrerer vom Aussterben bedrohter Arten! So wurden beispielsweise Birkhuhn, Steinhuhn, Haselhuhn, Alpenschneehuhn und Auerhuhn im unmittelbaren Nahbereich der geplanten Pisten, der Seilbahn bzw. der Sprengseilbahn festgestellt.

5) Mehrwert für die Region?
• durch die Zerstörung der Natur geht die Einzigartigkeit des Lebensraumes verloren
• erhöhtes Verkehrsaufkommen belastet die bereits verkehrsgeplagte Bevölkerung noch stärker
• Saisonarbeitsplätze im Tourismusbereich - die meisten davon im Niedriglohnsektor - können schon jetzt kaum mehr abgedeckt werden

Daher ein klares Nein zu dieser fragwürdigen und wenig Erfolg versprechenden Investition auf Kosten der Natur und der Lebensqualität der Osttiroler Bevölkerung!

Stattdessen ein klares Bekenntnis zum Erhalt dieser einzigartigen, wertvollen Naturlandschaft und zum Erhalt einer naturverträglichen Wertschöpfung.

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Unterstützt wird diese Petition von
- ÖAV
- AVS
- Verein Osttirol Natur
- Bürgerinitiative Sexten gegen Skischaukel Sillian Sexten
- Gerd Estermann (Bürgerinitiative Feldring und Initiator Petition gegen Gletscherehe Pitztal-Ötztal)




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Josef Ob­we­ger ist Alm­bau­er in Mill­statt
Interview KLEINE ZEITUNG vom 7.8.2023 (Elke Fert­schey)

Wo sehen Sie als neuer Bun­des­ob­mann der Alm­wirt­schaft Ös­ter­reich die Be­deu­tung der Alm­wirt­schaft?

Für Berg­bau­ern ist die Alm­wirt­schaft un­trenn­bar mit dem Heim­be­trieb ver­bun­den. Wenn die Tiere auf der Alm sind, kann im Tal der Fut­ter­vor­rat für den Win­ter ge­ern­tet wer­den. Al­pung ist die art­ge­rech­tes­te Art der Tier­hal­tung und Basis für ge­sun­de Le­bens­mit­tel. Gleich­zei­tig wird durch die Be­wei­dung die Land­schaft offen ge­hal­ten, was für den Tou­ris­mus, der mit den Almen wirbt, große Be­deu­tung hat. Almen wei­sen große Bio­di­ver­si­tät auf, ohne Auf­trieb geht diese nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen zu­rück. Eine be­wirt­schaf­te­te Alm schützt zudem vor Ero­sio­nen und La­wi­nen.


Wie viele Almen gibt es denn in Ös­ter­reich?

Ein Vier­tel der land­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Flä­che in Ös­ter­reich sind Almen. 24.000 Bau­ern trei­ben auf 8000 Almen 300.000 Rin­der, 107.000 Scha­fe, 13.600 Zie­gen und 10.500 Pfer­de auf. Spit­zen­rei­ter ist Tirol mit 2000 Almen, Kärn­ten hat 1800, Nie­der­ös­ter­reich 74 und das Bur­gen­land gar keine Almen.


Was sind die Her­aus­for­de­run­gen für die Alm­wirt­schaft?

Seit dem Jahr 2010 ist der Auf­trieb von Alm­vieh um etwa zehn Pro­zent zu­rück­ge­gan­gen, viele klei­ne Be­trie­be haben auf­ge­hört, was in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch mit dem Wolf zu­sam­men­hängt. In immer mehr Län­dern wer­den auch schon Rin­der ge­ris­sen, wie kürz­lich 16 Stück im Tren­ti­no auf einer Alm, die durch einen Elek­tro­zaun mit sie­ben Dräh­ten ge­schützt war. Das zeigt, dass Her­den­schutz für Almen keine prak­ti­ka­ble Lö­sung ist. Durch die Kli­ma­er­wär­mung be­dingt ist die Ve­ge­ta­ti­ons­pe­ri­ode län­ger, da­durch wächst mehr Bio­mas­se. Doch nur wenn es ge­nü­gend Auf­trieb gibt, kön­nen die Alm­flä­chen sinn­voll offen ge­hal­ten wer­den, sonst neh­men Ver­bu­schung und Ver­wal­dung umso schnel­ler zu. Eine neue Her­aus­for­de­rung ist heuer auch die Um­stel­lung auf die teil­au­to­ma­ti­sche Fut­ter­flä­chen-Fest­stel­lung.


Was sind an­ge­sichts des­sen Ihre Ziele?

Ich möch­te in der Wolfs­fra­ge die Kräf­te in Ös­ter­reich, Süd­ti­rol, Bay­ern und der Schweiz bün­deln und auch den Tou­ris­mus und die al­pi­nen Ver­ei­ne ins Boot holen, um durch einen ge­mein­sa­men Auf­tritt mehr Gehör zu er­hal­ten und Be­wusst­seins­bil­dung zu för­dern. Bei Groß­raub­wild muss mög­lichst bald eine nor­ma­le Be­ja­gung er­mög­licht wer­den, ohne vor­her auf Ge­neh­mi­gun­gen zu war­ten, sonst wird es die der­zeit flä­chen­de­cken­de Be­wirt­schaf­tung un­se­rer Almen nicht mehr geben. Die Län­der sol­len selbst ent­schei­den kön­nen, was zu tun ist. Ein wei­te­res An­lie­gen ist mir die ge­ziel­te Ver­mark­tung der Alm­pro­duk­te, die laut Un­ter­su­chun­gen einen be­son­de­ren ge­sund­heit­li­chen Wert auf­wei­sen. Über die be­reits be­ste­hen­de Marke "Von der Alm" sol­len Ab­neh­mer ge­fun­den wer­den, die eine er­höh­te Wert­schöp­fung er­mög­li­chen.

Verein Gailtaler Almkäse g.U.
www.gailtaler-almkaese.at

Zur Person
Josef Ob­we­ger ist Alm­bau­er in der Ge­mein­de Mill­statt und Leh­rer am Bil­dungs­zen­trum Litzlhof. Seine Funk­tio­nen als Ob­mann des Kärnt­ner Alm­wirt­schafts­ver­eins und Ob­mann der Alm­wirt­schaft Ös­ter­reich er­füllt er eh­ren­amt­lich.




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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!
Das Poster zur Aktion

Im Zuge des jährlichen Fotowettbewerbs wollen wir die Alpen aus verschiedenen Perspektiven zeigen: Ihren kulturellen Reichtum, ihre majestätische Naturpracht, ihre einzigartige Artenvielfalt und Ökosysteme sowie das pulsierende alpine Leben.

Der Fotowettbewerb ist von Juni bis September offen für Einsendungen. Die eingereichten Bilder konkurrieren um einen Platz im Kalender der Alpenkonvention. Einsendeschluss ist der 3. September 2023

TODO:
- Link aufrufen
- Anmeldungsformular ausfüllen
- Bild (mit Namenskennung) umbenennen (zB VornameNachnameBild.jpg)
- Upload ist im Formular an den passenden Stellen möglich
- Fertig

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Wenn dir Freunde aus dem National Geographic entgegenblicken, dann ist gewiss, dass du am richtigen Weg bist. DIE ALPEN, unsere Heimat, unsere Landschaft, unsere Tradition, unsere Lebensgrundlage. Weniger statt mehr.

Die in der Initiative Berg­steiger­dörfer vereinten Ort­schaften sind Alpinismus­pioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Berg­steigen im kulturellen Selbst­verständnis der Ein­heimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusst­sein über den not­­wendigen Ein­klang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natür­liche Grenzen.

Weniger ist mehr, das ist die Devise. Daher laden wir euch ein. Macht euch selbst auf die Reise in ein Bergsteigerdorf. Hier geht's lang ...

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www.bergsteigerdoerfer.org
www.alpconv.org




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Wir möchten Sie dazu einladen, an einer Umfrage der Universität von Ljubljana zur Erforschung der Lebensqualität im Alpenraum teilzunehmen. Lebensqualität umfasst dabei sowohl die Lebensbedingungen und materiellen Voraussetzungen für die Bewohner/innen, die notwendig sind, um in einem bestimmten Gebiet leben und sich entfalten zu können, als auch die subjektive Wahrnehmung dieser Gegebenheiten. Durch die Fokussierung auf Lebensqualität adressieren wir direkt Ihre Bedürfnisse als Bewohner/in der Alpen, während wir zugleich Ihre Meinung in Bezug auf das Wohlbefinden in diesem Gebiet erfassen. Ihre Sichtweise wird uns dabei helfen, Empfehlungen an lokale, regionale und nationale Entscheidungsträger/innen zu erarbeiten, um die Lebensbedingungen in den Alpen zu verbessern.

Wenn Sie mindestens 15 Jahre alt sind, heißen wir Sie willkommen, bei dieser Umfrage mitzumachen. Die Beantwortung der Fragen sollte maximal 10 Minuten dauern. Wir wissen Ihre Teilnahme sehr zu schätzen.

Vielen Dank schon im Vorhinein für Ihre Zeit und Mitwirkung!
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"Mitgliedschaft ist für Ortsentwicklung wichtig"

Quelle: NÖN - https://bit.ly/lunzamsee15

NÖN: Lunz am See ist das einzige Bergsteigerdorf in Niederösterreich und gleichzeitig Gründungsmitglied des Alpenverein-Projektes. Wie ist diese Verbindung zum Projekt entstanden?
Martin Ploderer: Damals hat mich ein Mitarbeiter des Alpenvereines aufgesucht, der damit beschäftigt war, Orte zu suchen, die für dieses Projekt in Frage kommen. Wir haben uns ab der ersten Minute bestens verstanden und innerhalb kurzer Zeit war für mich klar, dass wir dabei sein werden. Denn die Philosophie und die Rahmenbedingungen haben für Lunz am See genau gepasst.

Was braucht es, um ein Bergsteigerdorf zu sein?

Ploderer: Grundsätzlich sind 1.000 Meter Reliefhöhe, als hohe Berge notwendig. Außerdem darf es im Dorf keine großtechnischen Erschließungen, keine hochrangigen Verkehrswege geben. Was es aber braucht, sind eine gewisse touristische Infrastruktur und Partnerbetriebe, die mit den Bergsteigerdörfern kooperieren. In Lunz ist das derzeit der Betrieb von Geli Mayr.
Sie sind auch nach ihrem Rücktritt als Bürgermeister immer noch im operativen Ausschuss der Bergdörfer. Was ist Ihre Intention?
Ploderer: Ich habe das immer persönlich als ein besonders wichtiges Projekt betrachtet, weil es für die Ortsentwicklung wichtig war, und mache das mit Freude.

Wie hat sich die Mitgliedschaft auf Lunz ausgewirkt?

Ploderer: Es hat viele positive Aspekte, die nicht gleich am ersten Blick ersichtlich waren, für uns gebracht. Weil viele Projekte, die bei uns jetzt erfolgreich sind, wie die Seebühne, der Radweg, der Wassercluster oder das Haus der Wildnis, passen genau in diesen Rahmen hinein. Dazu ist die Philosophie der Bergsteigerdörfer absolut wichtig. Das sind Entwicklungen, die muss man anstoßen und dann werden oft durch eine günstige Ortsentwicklung Privatinitiativen generiert. Ein wesentlicher Vorteil ist der Austausch unter Gleichgesinnten mit ähnlichen Chancen und ähnlichen Problemen und das Dorf wird durch die Vernetzung bekannter.

Alles, was einen sanften Tourismus also ausmacht?

Ploderer: Ja, dabei ist es wichtig, einen Mix zu schaffen und sich breit aufzustellen, denn auf einem Fuß kann man bekanntlich nicht gut stehen. Dabei spielt natürlich die Qualität eine große Rolle.

Wo soll die Reise für Lunz am See touristisch noch hingehen?

Ploderer: Wir sind in der Entwicklung, dass wir uns selber bewusst werden, was wir alles bieten können und wir noch mehr Nutzen daraus ziehen können. Wir haben insgesamt ein sehr gutes Angebot in der Region. Das nach außen zu transportieren, muss uns noch besser gelingen. Und natürlich spielt uns der Klimawandel in die Karten. Das klingt fast zynisch, aber die Erwärmung verlängert unsere Saison. Wie ich vor 40 Jahren nach Lunz gekommen bin, hat man vielleicht drei Wochen im See baden können, jetzt sind es drei Monate.




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Damit die Alpen in Kärnten nicht zum Vergnügungspark werden.

Kleine Zeitung, 8.4.2023 | Peter Angermann, Andreas Kanatschnig

Die Alpenkonvention schützt die heimische Bergwelt, viele Kärntner Gemeinden wissen aber gar nicht, dass sich alle daran halten müssen. Das kann zu potenziell rechtswidrigen Verordnungen führen. Alpenverein gibt Hilfestellung.

Die Alpen. 15. Juli 2077. Ort: Kaiser-Franz-Josefs-Höhe in 2369 Metern Seehöhe. Der Blick auf den Großglockner ist von hier aus spektakulär. Die Schiebetüren des Zugs gehen geräuschlos auf und im Sekundentakt spuckt das Gefährt Menschen aus. Sie schleppen ihre Strandkörbe, einige haben ihre Luftmatratzen schon aufgeblasen und wackeln auf die Promenade zu. "Glockner-Beach" ist die größte Attraktion im Alpen-Raum. Schnee und Eis werden mittels ausgefeilter Technik auf die nackten Felsen projiziert. Das Kreischen der Adler, die schon lange ausgestorben sind, hallt von Lautsprecher zu Lautsprecher und in einem gut eingezäunten Gehege kann man täuschend echte Roboter-Steinböcke streicheln. Die Menschen flüchten hierher, weil sie es im Sommer in den Tälern nicht mehr aushalten. Oft hat es dort 40 Grad und an vielen der Seen wimmelt es von Moskitos. Entlang der gesamten Hochalpen-Straße zieht sich eine endlose Reihe von gut klimatisierten Ferienhotels, Chalet-Dörfern und Einfamilienhäusern. Die Alpen sind zum Rückzugsort jener geworden, die es sich noch leisten können.

Heute, im April 2023, dürfte der Nationalpark Hohe Tauern nicht derart verbaut werden. Eines jener Instrumente, dass dies verhindern soll, ist die Alpenkonvention, die auch dabei hilft, die Erderwärmung zu stoppen. Österreich sowie die Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Schweiz, Slowenien, Monaco und sogar die Europäische Union haben diesen völkerrechtlichen Vertrag unterzeichnet. "Die Alpenkonvention ist seit 6. März 1995 in Österreich rechtskräftig", sagt Peter Angermann, Geschäftsführer des Landesverbands Kärnten des Österreichischen Alpenvereines. Der Mallnitzer hat jetzt für den Alpenverein bereits sein zweites Skriptum veröffentlicht, das Gemeinden und allen Interessierten ein praktisches Rüstzeug mit auf den Weg gibt, um die kaum Beachtung findende Konvention rechtskonform anzuwenden.



Konkrete rechtliche Folgen

Nicht nur schützt dieser völkerrechtliche Vertrag das Klima, er hat auch ganz konkrete rechtliche Folgen: "Alle Gemeinden Kärntens sind Alpenkonventionsgebiet", erklärt Angermann - auch Klagenfurt. Ob eine Umwidmung von Grünfläche in Bauland oder der Bau einer Stromleitung, wird die Konvention nicht beachtet, kann jedes Bauvorhaben oder jede Umwidmung potenziell rechtswidrig sein. So geschehen im Kronhofgraben in den Karnischen Alpen. "Energie ist ein Punkt der Alpenkonvention. Wenn man Energietransportleitungen legt, muss man bestehende Kanäle nutzen. Das ist im Kronhofgraben nicht passiert", erklärt Angermann. Man wollte dort im Jahr 2014 eine 360kV-Leitung bauen und den kurzen Weg durch den Kronhofgraben wählen. Doch entlang der Plöckenstraße gab es schon einen Kanal mit Leitungen. "Diesen hätte man nutzen sollen. Daher hat das Bundesverwaltungsgericht die Verordnung aufgehoben, weil die Alpenkonvention nicht beachtet wurde." Der Stufenbau der österreichischen Rechtsordnung sieht vor, dass ein Urteil, ein Bescheid oder eine Verordnung, nicht nur Landes- sowie Bundesgesetzen entsprechen muss, sondern auch gesetzesverändernden oder gesetzesergänzenden Staatsverträgen.



Alle Gemeinden Kärntens sind Alpenkonventionsgebiet. Auch Klagenfurt. Peter Angermann

Bei Umwidmungen sind Gemeinden gefragt: "Und viele Gemeinderäte wissen oft nicht, dass es die Alpenkonvention gibt", sagt Angermann. In vielen Beispielen ist Widmungsschutz auch Umweltschutz: Ob es die Verhinderung einer Bodenversiegelung oder der kluge Einsatz von Ressourcen ist. Die Alpenkonvention berührt die Punkte Raumplanung, Berglandwirtschaft, Naturschutz und Landschaftspflege, Bergwald, Tourismus, Energie, Bodenschutz und Verkehr. Schon heute macht sich die Erderwärmung um fast zwei Grad seit Beginn der Industrialisierung in den alpinen Gebieten stärker bemerkbar als in den Niederungen. Gletscher schwinden auf dramatische Weise.

"Im Mittel sind die 89 vom Alpenverein beobachteten österreichischen Gletscher um 28,7 Meter kürzer geworden. Dieser enorme Anstieg des mittleren Rückzugs im Vergleich zum Vorjahr (elf Meter) bedeutet Alarmstufe Rot", teilte der Alpenverein in einer Aussendung mit. Das Auftauen von Permafrostböden führt zu immer größeren Schäden im alpinen Wegenetz. Fauna und Flora kommen zusehends unter Druck. Weniger Schnee im Gebirge bedeutet aber auch weniger Wasser für die Menschen. "Wir haben ein Bewusstsein unserer nächsten Generation gegenüber", sagt Angermann, der hier nicht nur eine Broschüre für Gemeindemitarbeiter schreiben wollte, damit sich diese besser bei Widmungsverfahren auskennen, sondern daran mitwirken, dass unsere fragile Bergwelt erhalten bleibt. Und nicht zum Vergnügungspark verkommt.



Alpenkonvention

Die Alpen sind heute nicht mehr jener "schreckliche und furchterregende" Raum des 19. Jahrhunderts. Sie sind heute Lebensraum und bedürfen daher eines besonderen Schutzes. Sie dehnen sich von West nach Ost über eine Länge von 750 Kilometer aus und umfassen acht Staaten: Frankreich, Monaco, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Slowenien. 13 Millionen Menschen leben hier. Ganz Kärnten ist Alpenkonventions-Gebiet.

Die Alpenkonvention wurde 1995 in Österreich ratifiziert und ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz sowie eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes zum Ziel hat.

Nationalparkzentrum Mallnitz: Am 22. und 23. Juni werden vom Alpenverein Kärnten in Zusammenarbeit mit der Internationalen Alpenschutzkomission und dem Klimaschutzministerium Kurse über die Alpenkonvention für Bürgermeister, Amtsleiter, aber auch Touristiker und andere interessierte Zielgruppen angeboten. Nähere Auskünfte dazu unter kaernten@landesverband.alpenverein.at.

alpconv.org | Die Alpenkonvention


Fakten & Information

2 Grad | Temparaturanstieg in den Alpen seit dem 19. Jhd.
14,9 Mio Bewohner*innen in den Alpen
1995 Inkrafttreten der Alpenkonvention
43.000 (30.000 Tier-/13.000 Pflanzenarten)
8 Alpen-Länder und die EU
17 SDGs | Nachhaltige Entwicklungsziele


Generalsekretärinnen und -sekretäre der Alpenkonvention
Alenka Smerkolj 2019 - heute
Markus Reiterer 2013 - 2019
Marco Onida 2007 - 2013
Ruggiero Schleicher-Tappeser 2005 - 2006
Noël Lebel 2003 - 2005

Büro: Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention
Herzog-Friedrich-Straße 15
6020 Innsbruck, Austria
+43 512 588 589 0
info@alpconv.org




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Ingo Ortner @ the Lounge
mediathek.atIm September 2015 treffen sich Vertreter*innen der UNO in New York. Es wird überlegt, welche Nachhaltigkeits- und Umweltziele für die nächsten Jahre vereinbart werden sollten. In den Jahren zuvor vermehrten sich Appelle und Warnungen von Wissenschaftler*innen, wonach der Ruf nach politischen Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit immer lauter und dringlicher wurde. Insbesondere die Veränderung bzw. die Erwärmung des Weltklimas ist zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als offensichtlich. Die mittlere globale Temperatur steigt seit der Jahrtausendwende deutlich. Die Frage, wie man die globale Erwärmung stoppen bzw. verlangsamen kann, ohne dass dabei Wohlstand, eine gute Infrastruktur und ein Funktionieren der (Welt-)Wirtschaft verunmöglicht wird, ist die wichtigste Frage dieser Zeit und somit auch des UN-Nachhaltigkeitsgipfels.

Die Antwort auf diese Frage ist für die Vereinten Nationen die "Agenda 2030" ("Agenda für nachhaltige Entwicklung"). Alle teilnehmenden Länder verpflichten sich dazu, zwischen 2016 und 2030 an 17 Nachhaltigkeitszielen zu arbeiten. Die Nachhaltigkeitsziele betreffen unterschiedliche Politik- und Lebensbereiche, etwa den Ausbau sozialstaatlicher Leistungen, nachhaltige Stadtplanung, faire Gerichtsverfahren oder den Kampf gegen die Verschmutzung der Meere. Wenige Monate nach diesem Nachhaltigkeitsbeschluss wird das Pariser Klima-Abkommen ausgearbeitet, in dem sich alle 195 Länder der Vereinten Nationen u.a. darauf verständigen, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen und deutlich mehr Geld für Klimaschutz und klimafreundliche Technik zu investieren.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich mit den fünf Hauptbereichen (Menschen, Wohlstand, Planet, Frieden und internationale Partnerschaften).



1. Keine Armut - 2. Kein Hunger - 3. Gesundheit und Wohlergehen - 4. Hochwertige Bildung - 5. Geschlechtergerechtigkeit - 6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen - 7. Bezahlbare und saubere Energie - 8. Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum - 9. Industrie, Innovation und Infrastruktur - 10. Weniger Ungleichheit - 11. Nachhaltige Städte und Gemeinden - 12. Nachhaltiger Konsum und Produktion - 13. Maßnahmen zum Klimaschutz - 14. Leben unter Wasser - 15. Leben am Land - 16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen - 17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Alpenvereinsjugend Sektion Obergailtal-Lesachtal

Quelle: mediathek.at




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Seit 2017 steht FReD für das e-Carsharing-Projekt in der Tourismusregion Gailtal-Lesachtal-Weißensee. Damit hast du eine umweltfreundliche und günstige Alternative zum eigenen Auto. Gebucht wird das e-Fahrzeug über die FReD-App. Die Standorte sind so gewählt, dass sie problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln kombinierbar sind. Die e-Autos stammen von ansässigen Unternehmen.

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Ingo Ortner @ the Lounge
(c) nassfeld.at

... die Grenzen des guten Erlebnisses

Tourismus ist wichtig für unsere Region. Und JA! Wir wollen mit Stolz dem Gast schöne Tage in unserer Region bieten. Dafür arbeiten wir hart, dafür entwickeln wir Angebote, die Wohlfühlen, Berg- und Naturerlebnisse, "mountains and lakes", Slow Food, MTB-Trails, ... garantieren. Das alles in der vermeintlich "nachhaltigsten Tourismusregion Österreichs".

Beim Anblick dieses Erlebnismonsters neben einer Gailtaler Almhütte wird (zumindest) dem aufmerksamen Einheimischen Angst und Bange. Wie weit gehen wir noch? Wo sind die Grenzen des guten Erlebnisses?

1990 bis 1993 hat uns die "Piefke Saga" von Felix Mitterer (v.a. im Teil 4) als alpine Gesellschaft geschockt. Ein Aufschrei ging durch die Tourismusbranche. Warum schreit beim Anblick dieser Anlage 2022 niemand mehr auf?

Oder haben wir das Nassfeld schon "geopfert", um andere Regionen Kärntens vor solchen Fehlentwicklungen noch zu schützen.

Für den ÖAV Obergailtal-Lesachtal
Ingo Ortner




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(kaernten.ORF.at) Die Klimakrise hat weitreichenden Folgen auch für Kärnten, etwa in der Land- und Forstwirtschaft, das können Wetterexperten bereits beobachten. Aber auch der Betrieb in manchen Skigebieten, etwa auf dem Nassfeld könnte in absehbarer Zeit gefährdet sein, wenn es keinen Naturschnee mehr gibt.

Schon während der späten 1980er- und in den 1990er-Jahren hätte es viele schneearme Winter gegeben, sagte Gerhard Hohenwarter, von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt. Seit dem Jahr 2000 erlebte man im Gailtal sehr schneereiche Winter und das sollte für die kommenden 20 Jahre auch noch so bleiben, sagte Hohenwarter.


Aus für Skifahren in 20 Jahren

Doch nach diesen 20 Jahren könnte das Skifahren am Nassfeld der Vergangenheit angehören: "Wenn wir jetzt nichts tun, so wie wir es bisher in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gemacht haben, dann wird es für sämtliche Skigebiete, die eine ähnliche Höhenlage wie das Nassfeld haben, immer schwieriger werden, noch eine Beschneiung bewerkstelligen zu können und natürlich wird auch der Naturschnee immer weniger werden."

In der Forstwirtschaft sei der Klimawandel und der einhergehende Temperaturanstieg bereits zu spüren, sagte Hohenwarter: "Ganz deutlich sehen wir das bei der Fichte, weil die ein Flachwurzler ist. Wenn es da längere trockene Phasen gibt, dann leidet dieser Baum natürlich als erstes." Für geschwächte Bäume besteht dann im Winter große Gefahr durch starken Schneefall.


Boden trocknet aus

Längere trockene Phasen würden sich auch auf die Landwirtschaft auswirken, sagte Hohenwarter. "Wenn es dann im Sommer die typischen starken Niederschläge gibt, dann kann der trockene Boden die Feuchtigkeit schwerer aufnehmen, dadurch ist die Feuchtigkeit für den Boden selbst verloren."

Aufzeichnungen würden zeigen, dass die Temperatur im Gailtal seit den 80er-Jahren um zwei Grad angestiegen ist, sagt der Experte. Sollte der CO2-Verbrauch nicht gedrosselt werden, dann werde die Temperatur um weitere vier Grad steigen, warnt Hohenwarter.




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"Böden sterben stumm und schleichend"

KLEINE ZEITUNG, von Harald Schwinger | 02. Jänner 2022



Sie versuchen seit mehr als 20 Jahren ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Böden zu schaffen. Trotzdem hat man den Eindruck, man geht nach wie vor sehr sorglos mit ihnen um. Frustriert Sie das nicht ein wenig?

GERLINDE Krawanja-Ortner: Man braucht tatsächlich einen sehr langen Atem. Und ja, oft ist es frustrierend, wenn man sieht, wie wenig bei diesem wichtigen Thema, das uns alle betrifft, weitergeht.



Der Blick auf die konkreten Zahlen zum Bodenverbrauch in Österreich muss Sie ja alles andere als optimistisch stimmen.

Die Zahlen sind in der Tat erschreckend. Wir verbrauchen in Österreich aktuell 42 Quadratkilometer Bodenfläche pro Jahr. Das entspricht etwa elf Hektar pro Tag, die wir an fruchtbaren Böden durch Verbauung verlieren.


Trauriger Spitzenreiter ist Kärnten. Warum ist das so?

In Kärnten hat der Bodenverbrauch eine enorme Größenordnung angenommen. In den letzten zehn Jahren gingen hier pro Tag durchschnittlich etwas mehr als zwei Hektar verloren. Das sind rund zwei Fußballfelder täglich! Pro Kopf überschreiten wir den österreichischen Durchschnitt damit ums Doppelte. Dazu kommt, dass wir vorzugsweise auf unseren ertragreichsten Böden bauen, den landwirtschaftlichen Böden. Wenn wir so weitermachen, wird es in etwa 150 Jahren keine einzige Ackerfläche in Kärnten mehr geben. Warum der Bodenverbrauch gerade hier so dramatisch ist, weiß ich nicht. Die Antwort darauf kann nur von der Politik kommen, die Studien zur Klärung der Ursachen beauftragen müsste. Die Politik müsste den Böden endlich den Stellenwert geben, den sie Luft und Wasser seit Jahrzehnten gibt, und sie müsste dem Bodenverbrauch umgehend mit einem wirksamen Bodenschutz entgegnen.


Wenn wir weiterhin diese Unbekümmertheit im Umgang mit unseren Böden an den Tag legen, welche Folgen könnte das früher oder später für uns haben?

Versiegelte Flächen lassen etwa die Hochwasser-Gefahr steigen, weil es dort keine Versickerung gibt. Das Wasser füllt schnell die Bäche. Gelangt das Wasser aber in den Boden, dann speichert dieser das Wasser. Von dort verdunstet es und wirkt so kühlend. Das ist für uns in mittlerweile sehr heißen Sommermonaten wichtig. Eine weitere Folge ist der Verlust der Biodiversität. Rund 30 Prozent aller Vögel und Säugetiere sind in Österreich stark gefährdet, unter anderem weil ihr Lebensraum verbaut wird. Und man darf nicht vergessen, dass sich in nur einer Handvoll guten, gesunden Bodens mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde befinden. Der Verlust von Böden bedeutet auch sinkende Ernährungssicherheit. Leider merkt man davon nichts, weil durch Importe die Regale im Supermarkt immer voll sind. Es gibt auch keine Auseinandersetzung mit der Frage: Wie ernähren wir unsere Bevölkerung, wenn etwas schief geht? Nicht zuletzt hat uns Corona gezeigt, dass Krisen immer möglich sind und Lieferketten nicht immer funktionieren.


Wenn all das seit Jahren bekannt ist, warum behandeln wir den Boden noch immer, als wäre er Wegwerfware, die uns unbeschränkt zur Verfügung steht?

Es gibt einige Erklärungen, eine ist, dass Böden keine Stimme haben und sozusagen stumm und schleichend sterben. Er erweckt im Gegensatz zu einem leidenden Tier kein Mitleid. Und wir haben es bei Böden mit enormen wirtschaftlichen Interessen und Einzelinteressen zu tun. Über die letzten Jahrzehnte des scheinbaren Überflusses haben wir ein äußerst träges System aufgebaut, das uns heute schwer zu schaffen macht. So ist der steuerliche Ausgleich zugunsten der Allgemeinheit bei der Umwidmung von Böden zu Bauland viel zu gering. Nicht zuletzt deswegen werben Investoren bei Bauprojekten ungeniert mit hohen Renditen. Ein wesentlicher Antrieb für den hohen Bodenverbrauch ist der Wettbewerb unter den Kommunen um Einnahmen. Jeder Einwohner und jede Einwohnerin und jeder Betrieb bringt Geld in die Gemeindekassen. Es braucht auch bei den Förderungen ein Umdenken. So muss zum Beispiel bodensparendes Bauen wie Bauen in die Höhe und in Ortskernen bevorzugt gefördert werden. Da läuft noch einiges falsch!


War das für Sie auch ein Grund dafür, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?

Ja. Denn in den Gemeinden wird die Raumplanung in die Praxis umgesetzt. Deshalb muss man dort Bewusstsein schaffen. Jede Gemeinde denkt zunächst an sich, das große Ganze sieht sie nicht. Gerade deshalb braucht es eine starke, übergeordnete Raumplanung, denn der Raum und seine Böden sind nicht vermehrbar. Ich fürchte, freiwillig wird nicht viel passieren. Daher müssen Gesetze mit Verbindlichkeiten geschaffen werden. Ein Anfang wäre, den jetzt schon im Regierungsprogramm definierten Zielwert zum Bodenverbrauch auf die Bundesländer herunterzubrechen. Daran wird erfreulicherweise auf Bundesebene gemeinsam mit Ländern und Gemeinden gearbeitet. Man müsste den Zielwert dann aber gesetzlich verankern, sonst wäre die Arbeit wohl umsonst.


Wir alle wissen, dass es oft lange braucht, bis auf politischer Ebene etwas passiert. Was kann man als Einzelperson zum Erhalt der Böden beitragen?

Da gibt es viele Möglichkeiten. Etwa öfter das Auto stehen lassen und vor allem in den Städten auf Öffis und Rad umsteigen. Oder den Fleischkonsum reduzieren. Beides ist gut für meine Gesundheit, die Böden und das Klima. Man kann überlegen, wie viel Boden man tatsächlich für sich beanspruchen muss: Wie groß muss der Wohnraum sein? Muss es ein Bungalow sein? Muss die Zufahrt wirklich asphaltiert und versiegelt werden? Man kann im Garten so vorhanden Bienenwiesen anlegen. Das fördert die Biodiversität, reduziert oberflächlich abfließendes Wasser und schafft im Sommer ein kühles Plätzchen. Es gibt viel Handlungsspielraum für jeden Einzelnen. Die Herausforderungen unserer Zeit sind zu schaffen, aber wir müssen besser planen und danach handeln.


Zur Person

Gerlinde Krawanja-Ortner (55) studierte Bodenkunde in Wien und Gent. Sie stammt aus Laas bei Kötschach-Mauthen in Kärnten. Nach fast 30 Jahren in Wien, Belgien und Graz (Joanneum Research) kehrte Krawanja-Ortner 2009 ins Gailtal zurück, um die Leitung des Geoparks Karnische Alpen zu übernehmen. In Finkenstein betreibt sie mit ihrer Familie einen naturnahen Bauernhof und ist Ersatzgemeinderätin für die Grünen.


update: 21.07.2023, der Standard





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Bergsteigerdorf Mauthen, 2024-11-21
Weitwandern in den Südalpen: Karnischer Höhenweg • KHW 403
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